Tanzen mit Gesang und Gestank
- Ingo Heidt
- 16. März
- 3 Min. Lesezeit
Ok, der Gestank kam nicht vom Tanzen und auch nicht vom Singen. Aber eins nach dem anderen. Wir haben ja für heute Karten, welche ursprünglich für gestern waren! Und zwar für "Te Puia - Rotorua Geothermal Park, Maori Culture and Restaurant". So heißt das Areal offiziell und wir sind pünktlich vor Ort, schreiten zur Kasse und melden uns an. Die junge Frau uns gegenüber spricht einen fiesen Dialekt. Es ist englisch, aber mit ordentlichen Hürden für unsere Ohren. Da es nicht wirklich kompliziert ist, was sie uns erklärt, bekommen wir das hin und je zwei Papierarmbänder ums Handgelenk für die geführte Tour zum Geysir und die Haka-Tanz-Veranstaltung. Um 12 Uhr werden wir von einem Guide begrüßt und in zwei Gruppen eingeteilt. Wir laufen mit einer netten jungen Maori mit, die uns ein wenig zur Landschaft, ihrer eigenen Herkunft und dem Nationaltier - dem Kiwi erzählt. Zwei Kiwis leben hier in einem Terrarium, die wir sehen dürfen. Dazu laufen wir quasi in eine Dunkelkammer mit Scheiben, da die Tiere nachtaktiv sind. Eins davon sehe ich deutlich - Petra hat beide gesehen. Wobei ich sie ehrlich gesagt eher vom Straßengraben und platt gefahren kenne. Was traurig ist, aber wohl nicht vermeidbar. Dann laufen wir zum Geysir, der hier auf natürliche Weise ca. alle Stunde errupiert. Wir harren also der Dinge und ehrlich gesagt hatte ich sowas wie ein Knall oder einen Auslöser erwartet. Tatsächlich sprudelt Wasser raus, dass mit der Zeit mehr wird und immer wieder wie so Spritzer in die Luft schießen. Eindrücklich und zudem stinkt es hier wieder wie gestern, was normal ist. Nach dieser "Show" laufen wir zur Ausbildungswerkstatt für Maori-Kunst. Junge Menschen können hier die verschiedenen Handwerksrichtungen erlernen. Dazu zählt Holz schnitzen, Bronzefiguren herstellen, Kunststücke aus Stein schleifen und diverse Gegenstände aus gedrehten Pflanzenblättern wie Röcke und Taschen flechten. Da heute Sonntag ist, sind jeweils nur Lehrer da. Die "Studenten" kommen morgen wieder. Im übrigen wird über den Eintritt deren Ausbildung zum Grossteil mit finanziert. Das untersützen wir gerne, zumal wir pro Nase immerhin ca. 70€ bezahlen. Am Ende der Tour werden wir mit einem "Elektro-Bähnle" zurück zum Ausgangspunkt gebracht und an einen anderen Guide für die "Haka-Show" übergeben. Dieser erklärt uns den Ablauf - wir werden von Maoris gemäß ihrer Tradition begrüßt, wie damals auch die ersten Siedler willkommen geheißen wurden. Hierzu wird aus unserer Gruppe ein "Chef" bestimmt, der nach vorne tritt und auf einen Krieger der Maori wartet. Dieser kommt mit entsprechenden Gebärden auf ihn zu und checkt, ob er friedlich erscheint und somit sein Haus betreten darf, was er dann ist und wir schließlich eintreten dürfen. In einem Maori-Saal werden wir dann von einer jungen Frau sehr nett durchs Programm geführt. Zunächst ein traditioneller Haka-Tanz - also Kriegstanz und dann unterhaltende Lieder und passende Tänze. Eigentlich bedeutet "Haka" nur "Lied mit Tanz", was uns auch erklärt wird, dass diese Art zu Tanzen schon immer auch zur Unterhaltung diente und bis heute dient. Der ganze Körper dient zur Veranschaulichung des Inneren. So soll z. B. das kräftige Wackeln mit den Händen das Flimmern der Luft an warmen Tagen symbolisieren. Die halbstündige Show ist mega eindrücklich und wirkt total authentisch. Wir sind restlos begeistert. Im Anschluss - es gibt leider keine Zugabe - könnten wir nochmal in den Park, wobei wir den Souvenir-Shop bevorzugen. Postkarten, Trinkflasche und ein "Vorsicht Kiwi"-Schild müssen mit. Im Zurück halten wir an einem Geo-Park, den wir auf dem Hinweg gesehen hatten. Vor Ort wir klar, das wird heute nix mehr, da er in einer Stunde schließt und noch dazu 180 NZD kostet. Zudem wollten wir beim Kaffeechen von gestern nochmal halten, da die heute coole Mehrwegtassen zum kaufen haben. Also machen wir das und sitzen noch chillig am See und überlegen, wie die nächsten Tage laufen sollen. So recht kommen wir nicht vorwärts, gehen noch Tanken und dann zurück fürs Abendessen. Sonnenuntergang ist heute leider nicht, weil es Wolken hat. Wir spielen ne Runde Quix, womit wir dann auch durch sind für heute. Morgen gehen wir mal zum Huka-Fall, einem Wasserfall hier in der Nähe. Vielleicht heizen wir dort noch mit nem Speed-Boot über den Fluß. Grob geht es die nächsten Tagen weiter Richtung Süden...Wellington - Südinsel - Queenstown - Franz Josef Gletscher - usw...












































































































































































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