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Zweimal Regen am Schicksalsberg (Mt Ngauruhoe)

Heute ist also der Tag gekommen. Wir stehen mit dem Wecker um 7.15 Uhr auf. Was für eine unchristliche Zeit. Ich bringe noch an, dass man bei 10 Grad nicht wandern kann (nützt aber nix), denn schließlich raffen wir uns auf und schwupps mit dem Auto Richtung Tongariro Nationalpark. Wir haben ja gestern nochmal abgeklärt: man kann mit dem eigenen Auto auf den Parkplatz dort und dann 4 Stunden parken. Was bedeutet, man kann auf dem "Tongariro Alpine Crossing" ungefähr zu den "Soda Springs" (kleiner Wasserfall) und noch ein Stück weiter laufen und kehrt dann wieder um. Eigentlich startet hier eine 7-8 stündige Wanderung am Vulkan, wo man ca. 20 Kilometer zurücklegt und er als hochalpiner Wanderweg gilt. Wir hatten ja ein wenig dafür trainiert, sind aber zum Schluss gekommen, dass wir den ganzen Weg wohl nicht schaffen. Das würde auch bedeuten, dass man das Auto am Ziel parkt und sich mit einem Shuttle-Bus zum Start bringen lässt, was pro Nase über 60 NZD gekostet hätte. Als wir am Parkplatz ankommen, gibt es kein Kassenhäuschen oder Ähnliches. Während Petra noch aufs Klo geht, frag ich einen Einweiser wegen der Parkdauer und Parkgebühr. Es kostet nix und da Nebensaison ist und gerade der letzte Bus ankam, können wir solange parken, wie wir wollen ("take your time!"). Mega gut!!! Für uns heißt das also, wir laufen solange, wie wir können und Lust haben. Natürlich sind wir auf dem Track nicht alleine und begegnen aller Art Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern. Es geht zunächst recht seicht bergauf am Fuß des "Schicksalsbergs". Dann geht es über Treppen und Stufen ordentlich rauf. Die Landschaft ist karg und übersäht mit Lavagestein. Nach einem krassen Anstieg (devil steps) sind wir dann in einem Vulkankrater angekommen. Es schaut hier aus, wie auf einer Hochebene. Irgendwie episch. Am Anfang dieser Ebene machen die meisten Rast, da es hier auch drei Klohäuschen gibt. Wir laufen weiter! Am Ende der Ebene geht es....ja, weiter bergauf zu einem Krat. Dort wird es eng und die Wanderer kommen ins Stocken. Wir müssen teilweise warten, bis man weiter laufen kann. Ein Stück davor ist eine kleine Plattform, von wo man einen super Blick auf den Ngauruhoe und den Vulkankrater hat. Dann geht es weiter und zwar auf Geröll streng bergauf bis dann auf der rechten Seite die "roten Krater" auftauchen. Eine Felsformation, die rot-schwarz schimmert und hier dampft es aus kleinen Schloten und riecht nach Schwefel. Man sieht von hier nochmals einen kurzen Anstieg. Auch der wird noch erklommen und dann tauchen die "Emerald Pools" auf. Sie schimmern grün, weil das Sonnenlicht im Wasser von Calzium Carbonat reflektiert wird. Eine wahnsinns Landschaft. Dann geht es auf dem selben Weg wieder zurück. Langsam verschlechtert sich auch das Wetter. Als wir wieder die Kraterebene überquert haben, machen wir Vesper und nutzen das "Plumbsklo". Danach geht stetig bergab und am "Soda Springs" machen wir nochmal nen Abzweig und laufen die 300 Meter hin. Dann geht es weiter zurück und es beginnt zu regnen. Also Ponchos an und weiter. Es hört wieder auf - also Poncho wie aus. Und auf dem letzten Kilometer erwischt es uns dann richtig. Es schüttet und die Ponchos helfen nur noch bedingt. Ausgepowert kommen wir nach knapp 7 Stunden und 18 Kilometer (mit 1600 Höhenmeter) wieder am Parkplatz an. Boa ey! Das war die beste Wanderung unseres Lebens!

Wir gönnen uns hier im Ort noch ein obligatorisches "Käffchen", diesmal für mich mit Kuchen (Torte mit Sahne und Jogurt an der Seite...hatte ich noch nie, muss man nicht haben). Kurz eingekauft und ab in den Pool. Tatsächlich würde uns ne Eistonne besser tun! Man kann nicht alles haben ;-)

Morgen ist Reisetag. Wir fahren von Südwest (Berg) nach Nordost (Strand). Genauer nach Tairua (Halbinsel Coromandel). Und warum? Weil wir es können!


Tongariro Alpine Crossing (Schicksalsberg)



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